Hier in Norddeutschland gibt es seit etwas über einem Jahr das Projekt ‘Unser Norden’, welches Produkte anbietet, die aus norddeutscher Zucht und norddeutschem Anbau erzeugt wurden. Preislich liegen diese im oberen Normalpreis, das Angebot ist gut.
Aber was macht der Lokalpatriotismuss, wenn man nicht zuhause ist?

Bisher war ich auch der Meinung, das ich den kleinen Bäcker an der Ecke dem Supermarktbäcker vorziehe.
Die Brötchen sind frisch gebacken, die Käsesorten ausgewählt und alles ist nicht schon um 3Uhr morgens auf den Weg gegangen aus der Fertigungsanlage um gegen 8 Uhr in meine Hand über den Tresen zu wandern.
Wenn man stationär alle Bäcker durchgeht, dann hat man in weniger als einem Monat wohl einen guten Überblick, Qualitätsschwankungen nicht mitgerechnet. Aber bei 3-5 wechselnden Standorten pro Monat wird es schwierig.
Aber hier greift natürlich das Tourismusargument! Ich bin zu Besuch, daher darf ich ja, ohne mir ein Brötchen in Kiel zu kaufen, das in Wolfenbüttel (~400KM) pappig ist, die lokale Küche testen.

Meine Erfahrungen

Wolfenbüttel: Viele Bäcker, aber ALLE mit Majonese statt Butter/Magarine. Sie tun sich alle nicht viel. Eine Ausnahme ist hier die Suse (Kaffeehaus Barbarossa), die frisch das Brötchen aufschneidet und nach Wunsch belegt. Leider erst ab 10h. Gegen Mittag aber noch immer ein Genuss. Und die Brownies!
Wenn Ihr mal da seid, grüsst die Suse von mir :)

Kaltenkirchen: Grosse Schwankungen in der Qualität, in erster Linie an dem Preis zu orientieren. Tackmann macht herrvorragende Körnerkissen. Alles andere ist nicht besonders erwähnenswert, kein Spartipp. Dafür Döner Rollo (Siehe vorigen Beitrag).

Kiel-Friedrichsort: Bäckerei Mäckler. Wohl die 2. besten Rumkugeln der Stadt. Von der Käselaugenstange über das Semmel bis zum normalen Brötchen kann man dort gut frühstücken.

Neumünster: An dem Bahnhof direkt unten. Namenhaft, und erstaunlich günstig/lecker, für ein Bahnhofsbäcker!

Wismar: Hat mittlerweile ein Bäcker aufgemacht?

Plön: Wenn man lange genug sucht, dann findet man einen ‘Stadtbäcker’, der gibt dann gegen nicht wenig Geld ‘Wikinger’ oder ‘Segler’. Empfehlenswert, die machen auch gut satt.

Bad Schwartau: In der Lübecker Str, bevor ich da noch einmal reingehe warte ich auf den Markt. Dort sind die Verkäuferinnen freundlicher.

Kiel, Ringstrasse: Der Steiskal ist an Freundlichkeit nicht zu überbieten. Einfach ein wonniges Gefühl dort einzukaufen. Aber leider eine Kette.

Karlsruhe: aus dem Bahnhof gefallen, zweimal die Strasse entlang umgekippt, das war nett.

Alles in allem ist es kein günstiges Unterfangen, man muss für ein Früstück ohne Kaffee 1,50e-4e rechnen, der Kaffee macht dann nochmal 2,50e-5e aus. Wobei ich die in der Regel immer getrennt kaufe. Bäcker können keinen Kaffee kochen, Cafes können kein Essen zubereiten, soweit meine Erfahrung.