Der Rückblick

Meine Frau hat angefangen mit einer Garmin Vivoactive. Ich war noch naiv und dachte ein Sony Tracker für Schritte und Schlaf reicht aus. Schnell wurde ich eines besseren belehrt und bin auch zur Vivoactive gewechselt.
Danach haben wir eine Garmin Vivosmart 4 ausprobiert, aber waren nicht begeistert. Zum Hochzeitstag gab es eine Vivoactive 3 für meine Frau und eine Vivoactive 3 Music für mich.

Fenix

Da wir nun das ganze Equipment haben (Brustgurt, Geschwindigkeit-/Trittfrequenzsensor für das Fahrrad, SmartScale Waage, vollständiges Garmin Connect Profil), war klar das wir nicht zu einem Mitbewerber wechseln werden. Aber das Training wurde immer ernster. So kamen wir zur ersten Fenix.

Die Garmin Fenix 6 ist schon seit Ende 2019 auf dem Markt, so ist zu erwarten das es zeitnah entweder die Fenix 6 Plus (wie bei der 5) oder die Fenix 7 geben wird. Durch Corona verschiebt sich alles, so dass wir nicht warten wollten. Lieber ein gut abgehangenes Produkt, als das neuste mit neuen Fehlern.
Die Fenix 6 Serien besteht aus der Fenix 6 (ohne GPS/Musik), der Fenix 6 Pro (nahezu Vollausstattung) und der Fenix 6 Pro Solar (Vollausstattung plus Laden über Solar). Erstere fällt raus, weil GPS für das Gehen/Wandern/Orientieren durchaus relevant ist. Letztere fällt raus, weil sie fast das doppelte kostet.
Wenn man sich für die Pro Variante entschieden hat stellt sie die Frage nach der Größe. S = 1,2”/Ohne = 1,3”/X = 1,4” Display. Meine Frau hat sich schnell für die S Variante entschieden, ich habe mit der ohne Zusatz geliebäugelt, aber da sie nicht verfügbar ist habe ich auch die S gewählt. Etwas weniger Akku, aber dafür auch leichter/kleiner am Arm.

Wenn man nur läuft ist die Forerunner auch einen Blick wert. Die Fenix ist aber mit Kartendarstellung und vielen Aktivitätsprofile ein Allrounder.

Erster Eindruck

Schwerer als die Vivoactive 3, aber nicht klobig. Sobald sie am Arm sitzt einfach nur angenehm.
Wenn man mehrere Jahre Touchscreen genutzt hat, dann wischt man ein paar Tage wie wild auf dem Display herum. Es dauert sich an die Knopf-Only Bedienung zu gewöhnen. Das ist aber kein Nachteil. Gerade bei feuchtem Wetter hat mein Ärmel nach dem Radfahren schon mein Tracking gelöscht. Das kann nun nicht mehr vorkommen. Dazu ist die Fenix mit jedem Handschuh zu bedienen, man benötigt keine besonderen Touchscreen Handschuhe.
Das Display ist im Gegensatz zur Vivoactive 3 Music wieder etwas eingelassen. Eine Schutzfolie habe ich dennoch umgehend drauf geklebt um Kratzer abzufangen.

Zweiter Eindruck - Nach etwa einem Monat

Gelegentlich wische ich noch über das Display. Manchmal erwische ich den falschen Knopf und anstelle Licht einzuschalten habe ich dann eine Runde gesetzt. Aber eine grobe Fehlbedienung hatte ich noch nicht.
Das Gerät ist ein Akkufresser. Klar habe ich gerade zum Anfang alle Sensoren dauerhaft eingeschaltet. Das bedeutet ich lade alle 4-6 Tage den Akku, wenn er unter 25% geht. Die Uhr gibt beim Unterschreiten der 25% Schwelle die Möglichkeit in einen Energiesparmodus zu schalten.
Das Pulsoxiometer hatte ich zwischenzeitlich abgeschaltet, daran ist aber auch die Atemfrequenz gekoppelt. Da ich weis, das ich mich mehr auf meine Atmung konzentrieren sollte finde ich diesen Wert sehr hilfreich. Das Pulsoxiometer selbst schwankt zwischen 93 und 97%. Das ist bei unseren norddeutschen Berglandschaften (maximal auf dem Deich) nicht verwunderlich. Um die Atemfrequenz während eines Training zu sehen muss man einen externen HF-Gurt tragen.

Von einem Tag auf den Anderen stieg der Stress rapide an. Ich bin fast den ganzen Tag über im orangen Bereich. Im Tagesdurchschnitt sieht es gar nicht mehr so schlimm aus, daher gehe ich davon aus, das die Uhr einfach höher auflöst.

Was mir gut gefällt ist der Aerobe/Anaerobe Effekt. Dieser beschreibt ob ich mich aus der Kondition heraus anstrenge oder den Körper gerade überfordere. Beide Werte sind auf einer Skala von 1-5 angezeigt, so dass ich jeweils sehe und bewerten kann ob die Strecke gut war oder ich kürzer treten sollte.

Was fehlt?

Während eines ‘Gehen’ Tracking wird auf einem Bildschirm eine Karte mit der zurückgelegten Strecke angezeigt. Die Karten haben in der Größe selbstverständlich keine Adressnavigation, aber mit den Koordinaten kann durchaus der Weg berechnet und dort hin navigiert werden. Damit will ich mich spätestens im nächsten Urlaub weiter befassen.
Die Fenix hat bebilderte Anleitungen für einige Fitness-Aktivitäten, z.B. Krafttraining. Da ich nicht der Krafttraining-Typ bin, will ich es aber zumindest mal ausprobieren. Mehrere Krafttrainings Bringen auch Auszeichnungen und damit Punkte in der Statistik.
Ich weis nicht, wie man den VO2Max Wert korrekt/besser ermittelt. Ich dachte das passiert einfach während der Aktivitäten.
Neben Radfahren gibt es nun auch die Aktivität ‘Mountainbining’. Die Uhr ist Multisport-fähig, so dass auch Triathlons (oder weniger extreme Mischsportarten) aufgenommen werden können (Das gibt jeweils wieder Auszeichnungen)).

Zukunft

Ich bin gerade am überlegen ob ich mir einen besseren Brustgurt oder nur den ‘Foot Pod’ kaufen sollte. Da ich aktuell ein Lauftrainingsplan verfolge (10KM Laufband in 53 Minuten), interessieren mich auch weitere Daten, wie genauere Schrittlänge oder Zeit in der Luft, um mein Training zu optimieren. Wobei ich mich nach diesem Training wieder mehr auf das Radfahren konzentrieren werde.
Der Vorteil an einem Foot Pod ist, das man nur Einen braucht, den können meine Frau und ich uns teilen. Ein durchgeschwitzter Brustgurt ist eher ekelig.