Heute habe ich gelernt, dass es viele Schreibweisen des Wortes ‘Drohne’ gibt, aber nur eine vom Duden erlaubte. Zumindest wenn man möchte, dass damit das ferngesteuerte fliegende Spielzeug gemeint ist.

Ich habe von meiner Frau eine Snaptain S5C Drohne zum Gebutstag bekommen. In dem Karton lag ein kleiner Zettel bei, in dem erklärt wurde: Mit einer Rezension auf Amazon hat man die Wahl zwischen ‘2x Akku mit USB Ladegerät’, ‘Eine 64GB SD Karte’ oder ‘Eine Actioncam’.

Zugegeben hat mich die Actioncam sehr gereizt, aber ein kurzes hochrechnen des Wertes des Akkus (ca. 17e) und der Karte (ca. 10e) brachte mich davon ab und ich habe mich für die Akkus entschieden.

Es wurden keine 2 Akkus geliefert, sondern 4x 650mAh Akkus. Die zusätzlich zu den vorhandenen 2x 550mAh Akkus ergibt eine Flugzeit von etwas über einer Stunde. Damit lohnt sie die Ausfahrt schon deutlich eher.

Mittlerweile habe ich ein Video direkt auf das Handy aufgenommen. Klar kann man keine Wunder erwarten, schnelle Wechsel zwischen hell und dunkel haben eine gewisse Verzögerung. Die Farben sind zu erkennen, aber nicht briliant. Aber die Ruckler, die auf dem Handydisplay zu sehen sind, die sind nicht so extrem auf dem Video.
Dann habe ich eine MicroSD Karte in die kleine Kamera eingesetzt. Es war windig, man sollte beim ansehen des Videos auf jeden Fall Seefest sein.
Was mich aber störte, dass beim umfliegen eines Baumes immer nur Happen zu sehen sind. Obwohl ich das Video zum Start eingeschaltet habe und bis zum Schluss laufen liess, sieht es aus als hätte ich immer wieder die Aufnahme pausiert. Am Anfang mehr als am Ende. Zugegeben ist Medion nicht gerade für hohe Qualität bekannt, ich werde noch eine andere Karte versuchen, ob er das Video eventuell nicht schnell genug wegschreiben konnte.

Sehr gute Anfängerdrohne.
Datum: 21. März 2019
Verifizierter Kauf
Die Snaptain S5C war ein Geburtstagsgeschenk für ein Mitte 30 Jahre altes Kind. Eine Micro-Drohne (ca 3x3 cm) und ein Gyroskop-Helikopter waren bereits vorhanden, aber bisher nichts mit Kamera.

Die beiden mitgelieferten Akkus sind bereits geladen, so dass der erste nur angesteckt werden muss und auf geht es… Halt, erst die Kufen und Rotor-Schützer anschrauben, es ist sogar ein passender Schraubendreher dafür beigelegt. Wenn man nicht selbst drauf kommt wo was hin soll, dann hilft ein Einstiegsvideo in der App. Die Schritte sind auch ohne Ton sehr leicht verständlich gezeigt. Ob das Video eine Tonspur hat weis ich nicht.
Das Starten/Landen mit dem Knopf ist zum Einstieg sehr hilfreich. Im 30 qm Wohnzimmer driftete die Drohne leicht nach vorne rechts, das lässt sich aber ohne hinzuschauen mit dem Steuerkreuz sehr einfach trimmen. Innerhalb des Jungfernfluges gab es auch den ersten Möbel-Kontakt, ohne Spuren an dem Möbel oder der Drohne. Das Notaus ist nicht so intuitiv wie das trimmen, klappt aber sehr zuverlässig.
Trotz Nieselregen und starken Böhen wurde der zweite Akku draußen getestet. Unterhalb von 1m waren die Flugeigenschaften super. Nur bei mehr Wind musste die Geschwindigkeit hoch gestellt werden, damit sie auch in alle Richtungen fliegt… Daher war der Akku nach deutlich kürzerer Zeit leer.
Den Videostream konnte ich nicht wirklich beobachten, da ich mit dem Wetter beschäftigt war. Mein Sohn sagt es ruckelt ab und zu deutlich, meist bei Start/Landung oder schnellen Flügen. Das ist bei der 2,4GHz WiFi Übertragung und der Geschwindigkeit für mich nicht verwunderlich. Beim Speichern auf SD Karte sollte das Ruckeln weniger merkbar sein.
Wenn der Akku leer wird, dann fangen die 4 LEDs an den Armen an zu blinken. Man hat genug zeit sie in eine sichere Höhe zu bringen und auch aus 3m wird die Landung sanft eingeleitet, bevor die Rotoren aus gehen. Die Drohne blinkt weiter, was die Auffindbarkeit erhöht. Nach einem 10+ Minuten Flug ist der Akku sehr heiss und sollte nicht sofort wieder geladen werden. Die Akkus sind zwar nicht teuer (Derzeit ein 4er Set mit Ladegerät für 21e), aber kaputtladen muss man sie der Umwelt zuliebe trotzdem nicht.

Die Drohne lässt sich sehr genau steuern, es muss nicht immer Vollgas sein. Da ich schon Erfahrungen habe, funktionierte die Navigation recht gut, dennoch hat mich der Headless-Mode gereizt. Wenn der Modus eingeschaltet ist blinken die LED der Drohne und die Fernbedienung gibt kontinuierlich einen viel zu lauten Piep wieder. An sich eine gute Idee, aber etwas irritierend, wenn man die ganze Zeit denkt der Akku ist gleich leer oder Gehörschutz tragen möchte.
Mit dem Gehörschutz war das Fliegen in der Tat einfacher. Im Headless Mode wird die Drohne mit dem Kopf nach vorne gestartet, und auch wenn sie gedreht wird um die Kamera auszurichten, bleibt vorne/hinten/links/rechts zur eigenen Position ausgerichtet, nicht mehr zum Kopf der Drohne. Die Funktion habe ich nach 5 Minuten wieder abgestellt, aber zum Einstieg in die Drohnen-Welt kann ich sie empfehlen. Man kann nachlesen, dass es sich um ein Einsteiger Feature handelt, welches bei hochwertigen Drohnen nicht mehr zu finden ist. Also besser nicht daran gewöhnen.

Der oben genannte Hubschrauber hat eine 3-Kanal IR Fernbedienung, welche bei Sonneneinstrahlung bereits für eingeschränkte Reichweite gesorgt hat. Die Micro-Drohne besitzt eine RC Fernbedienung, mit der das Sonnenlicht kein Problem mehr ist, aber andere Störungen (Handy auf Signalsuche in der Tasche) die Reichweite beeinflussen können.
Die Snaptain S5C kommt mit einer 2,4 GHz WiFi Steuerung. Für Hobby-Drohnen ist das wohl der Standard

  • 2,4 Wifi (Billig, weitgehend unterstützt, akzeptable Reichweite)
  • 5GHz (teurer, geringere Reichweite, aber bessere Bildqualität)

Jetzt wundern sich Benutzer, dass die Drohne nur 20-30m fliegt. Bei der Steuerung mit dem Mobiltelefon sollte es nicht verwundern. Diese Geräte (Telefone) sind nicht für Langstreckenleistung ausgelegt. Zudem schirmen wir mit den Fingern die Positionen der Wifi Antenne(n) im Landscape-Modus sehr gut ab. Die beste Leistung ist daher zu erwarten mit der beigelegten Fernbedienung.
Und auch die unerwünschten Effekte im Flugverhalten könnten von den ‘Smartphones’ kommen, die leider nicht immer so smart sind. Hier ließe sich bestimmt ein Muster erkennen, wenn man mehr Informationen hätte.
Mein Sony Xperia X (Stock Rom, Android Oreo 8.0.0) hat sofort die Verbindung aufgebaut. Gyro-Steuerung (Bewegen des Telefon zur Steuerung der Drohne) funktioniert gut, Bilder und Videos werden nach einmaliger Freigabe (Darf App xxx auf Medien zugreifen?) gespeichert und Sprachbefehle hab eich noch nicht getestet.
Mein Motorola MotoG 2014 (LineageOS Titan, Nougat 7.1.2) konnte sich einmal verbinden und das Video zeigen, dann ist die App abgestützt und keine neue Verbindung war möglich.

Der zweite Grund, warum ich die Steuerung per Smartphone meide ist, dass ein Akku fast 13 statt 8 Minuten hält, wenn ich nur die Fernbedienung ohne Videostream nutze.

Insgesamt bin ich mit der Drohne sehr zufrieden und kann sie weiter empfehlen. Durch die Energie dahinter und hohe Reichweite kann ich die Altersempfehlung von 14+ gut nachvollziehen. Es ist kein Kinderspielzeug.
Durch einen recht großen Garten werde ich noch öfter zuhause üben, bevor ich in die Felder gehe. Ich bin gespannt, wann sich die ersten Nachbarn über die Lautstärke beschweren und/oder beobachtet fühlen. der gesellschaftliche Diskurs ist ein Teil des Drohnen-Sports.